31.05.2022

Social Commerce - Werbe- und Verkaufsmöglichkeiten durch Soziale Netzwerke

Social Commerce wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Bis 2025 wird sein Marktwert rund 1,2 Billionen Dollar betragen. Social Commerce ermöglicht es Unternehmen, Produkte direkt über soziale Netzwerke zu kaufen, sodass Nutzer*innen die Plattform nicht verlassen müssen, um die Transaktion durchzuführen.

Weltweite Trends
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Dabei ergeben sich vor allem zwei große Vorteile. Zum einen senkt Social Commerce die Hürden, die bei einfachen Anzeigen in sozialen Netzwerken entstehen. Wie bereits angesprochen, müssen User die Plattform nicht verlassen, um ein Produkt zu erwerben, wodurch der Kaufprozess nur wenige Sekunden in Anspruch nimmt. Zum anderen ermöglicht Social Commerce auch kleineren Marken und Unternehmen einen einfachen Einstieg in den Online-Handel. So können Sie unabhängig von ihrer Größe und Ressourcenausstattung ihre Reichweite und somit auch ihre Bekanntheit steigern.

Da es sinnvoll ist, die jeweilige Marketingstrategie auf die Plattform, auf der geworben werden soll, abzustimmen, werden im Folgenden vier große Plattformen kurz vorgestellt und ihre Social Commerce Möglichkeiten erläutert.

 

Facebook, Instagram & WhatsApp

Eine der größten Social Media Plattformen mit 3,58 Milliarden monatlichen Nutzer*innen ist Meta. Darunter fallen unter anderem Facebook, Instagram und WhatsApp. Das Unternehmen führte 2015 dynamische Anzeigen auf Facebook und 2019 auch einen In-App-Checkout ein. 2021 wurden die Funktionen dann nochmal auf die Plattformen Facebook-Marketplace und WhatsApp erweitert. Ein erster Schritt in Richtung Social Commerce auf Facebook sind dynamische Anzeigen, welche den richtigen Personen auf sie zugeschnittene Produkte anzeigen. Sie können sich so an ein breites Publikum wenden, dass noch nicht mit Ihrer Website oder Ihren Produkten vertraut ist, oder aber gezielt Kund*innen ansprechen, die bereits Erfahrungen mit Ihrem Unternehmen gesammelt haben. Das Einzige, was Sie für dynamische Anzeigen benötigen, ist ein Produktkatalog, den Sie für Facebook optimieren.

Es gibt auch die Möglichkeit, in Facebook und Instagram Shops zu eröffnen. Damit werden potenzielle Käufer*innen entweder direkt auf die Website weitergeleitet oder können das Produkt sogar in der App kaufen.

 

TikTok

Mit über einer Milliarde monatlicher Nutzer*innen, ist TikTok eine der wichtigsten neuen Plattformen. 83% der Menschen, die die Plattform nutzen, haben bei einer Umfrage angegeben, dass sie sich beim Kauf neuer Produkte schon einmal von TikTok-Trends haben inspirieren lassen. Damit bietet TikTok ein durch und durch shopping-affines Publikum. Durch die sogenannten TikTok Showcase Ads können Unternehmen für ihren kompletten Produktkatalog Werbeanzeigen schalten, ohne dass sie diese komplett neu erstellen müssen. Die App greift lediglich auf den Produktfeeds zu und erstellt Anzeigen, die auf individuelle Kundengruppen zugeschnitten sind. So können mit relativ wenig Aufwand viele Menschen erreicht werden. Die Social Commerce Lösung von TikTok heißt TikTok Shopping und basiert auf einer Partnerschaft mit Shoppify. So bietet die Plattform seit 2021 auch In-App-Shopping an.

 

Snapchat

Gerade um jüngere Zielgruppen zu erreichen bietet sich Snapchat als Verkaufs- und Vermarktungsplattform an. Rund 75% aller Millennials und der Generation Z können durch die Plattform erreicht werden. Dabei nutzen ganze 306 Millionen Menschen die Plattform täglich. 2020 war es Nutzer*innen möglich, durch eine „Shoppable AR“-Technologie in Kooperation mit dem Modeunternehmen Gucci, virtuell Gucci-Schuhe anzuprobieren und mit nur einem Klick zu kaufen. Snapchat bietet dabei mehrere Werbemöglichkeiten für Unternehmen. Durch Dynamic Single Image Ads können Werbetreibende ihre Produkte mit kreativen Tools versehen und durch das Erstellen eines Links Interessierte auf Ihre Website bringen. Daneben gibt es Dynamic Collection Ads, mit denen mehrere Produkte in einem Post beworben werden können. Seit Mai 2021 hat Snapchat seinen Social Commerce Anteil stark erweitert. Unternehmen könnten nun eigene Filter und Lenses einrichten, mit welchen Kunden und Kundinnen Produkte virtuell anprobieren und direkt auf der Plattform kaufen können.

 

Pinterest

Eine häufig vergessene Plattform für Social Commerce verbirgts ich hinter Pinterest. Mit 431 Millionen monatlichen Nutzer*innen ist die Plattform aber keinesfalls zu vernachlässigen. Dazu kommt, dass Verbraucher*innen auf Pinterest im Schnitt rund 40% mehr ausgeben, als auf anderen Plattformen. Die Nutzer- und Nutzerinnenzahlen der Plattform sind also nicht höher als die anderer Plattformen, jedoch schafft es Pinterest eine hohe Anzahl an besonders engagierten User*innen zu versammeln. Das Werben über Pinterest ist auch für Social Commerce-Anfänger geeignet. Die Anzeigen werden von der Plattform aus Ihrem Produktkatalog erstellt. Dabei ist darauf zu achten, dass die im Katalog gegebenen Informationen möglichst übersichtlich sind und das Gesamtbild hochwertig erscheint.

 

Tipps zur Umsetzung in Ihrem Unternehmen

Nachdem wir Ihnen nun sechs Plattformen für Social Commerce nähergebracht haben, folgen nun sechs Tipps zur Umsetzung von Social Commerce in Ihrem Unternehmen.

  • Zielgruppe verstehen
    Durch Social Commerce können Sie aufgrund von Verbraucherdaten ihrer Zielgruppe sehr detailliert entschlüsseln und so auch Nischenzielgruppen ausfindig machen. Je nach Zielgruppe können Sie dann Ihre Social Commerce Plattformen passend wählen und Ihre Ressourcen so effektiver einteilen.
     
  • Auf Kundenbedürfnisse eingehen
    Sowohl bei der Wahl Ihrer Social Commerce Plattform als auch bei der Vermarktung Ihrer Produkte sollten auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden und Kundinnen eingehen. Wie Sie Ihre Inhalte auf den Plattformen präsentieren sollte an die Klientel angepasst sein.
     
  • Inhalte an die entsprechende Plattform anpassen
    Je nach Plattform sollten Sie Ihre Inhalte unterschiedlich aufbereiten. Während bei Instagram oder Facebook ein Produktbild als Anzeige fungieren kann, sollte es sich bei TikTok um ein Video handeln.
     
  • Produktlisten verbessern
    Damit Ihre Produkte auf unterschiedlichen Plattformen gut beworben werden können, sollten Sie die Daten Ihrer Produktlisten an die jeweilige Plattform anpassen. Dazu gehört unter anderem, dass Sie für unterschiedliche Werbeanzeigen die passenden Produktinformationen bereitstellen.
     
  • Die richtigen Produkte wählen
    Oft ist weniger mehr. Wählen Sie sorgfältig Ihre beliebtesten Produkte aus, anstatt Ihr komplettes Sortiment oder weniger beliebte Produkte zu bewerben.
     
  • Vernetzen Sie sich
    Marketing über andere Menschen, wie beispielsweise Influencer-Marketing, können auf den richtigen Plattformen den Verkauf Ihrer Produkte steigern. Influencer bewerben oder empfehlen Produkte ihrer Community, die dann zu potenziellen Kunden und Kundinnen werden.