15.07.2021

Autonome Supermärkte - die Tante-Emma-Läden der Zukunft

Vierundzwanzig Stunden, sieben Tage pro Woche: so können wir in Zukunft einkaufen gehen. Möglich wird das durch personallose Läden, die für jedermann zu jeder Zeit zugänglich sind.

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Das Technik-Vorreiterland China zeigte mit der sogenannten „BingoBox“ bereits 2017 wie ein solcher Laden aussehen könnte, 2018 zogen die USA mit „Amazon Go“ nach.

Seit 2020 kommen die automatisierten Shops auch nach Deutschland. Das neueste Projekt kommt von der Deutschen Bahn. Am Zukunftsbahnhof Ahrensburg können Reisende ab sofort Gebrauch vom kontaktlosen Einkaufen machen. Die Bahn erhofft sich durch ihren „24/7 ServiceStore“ Zugreisen für Passagiere noch attraktiver zu machen und Umsteigezeiten effizienter gestalten zu können.

Aber nicht nur die Bahn und Amazon machen sich bereit für die Zukunft, auch EDEKA und Tegut haben mittlerweile automatisierte Stores auf den Markt und unter die Leute gebracht.

 

Aufbau und Funktion

Je nach Modell und Anbieter unterscheiden sich die Mini-Supermärkte in ihrer Funktion und ihrem Angebot. Von kleinen Produktsortimenten mit circa 300 Produkten, bis zu großen Sortimenten bei welchen man zwischen bis zu 950 Produkten wählen kann, findet man alles auf dem Markt.

Die Läden unterscheiden sich jedoch nicht nur in ihrer Auswahl, sondern insbesondere in ihrer Funktion. Die meisten Stores setzen zur Kontrolle des Einkaufs auf QR-Codes, die mit bestimmten Apps verknüpft sind und den Zugang zum Laden, das Erfassen der Produkte und in vielen Fällen auch das Bezahlen koordinieren. Andere Geschäftsmodelle setzen beim Bezahlen auf Automaten, wie man sie beispielsweise bereits bei „Selbst-Checkout“ Kassen in diversen Supermärkten findet.

Überwacht wird das Einkaufsgeschehen meist direkt durch eine Authentifizierung zu Beginn des Einkaufes via QR-Code oder Kreditkarte und durch Kameras, die zusätzliche Sicherheit garantieren.

 

Vor- und Nachteile

Die Einkaufsmöglichkeiten der Zukunft sind in vielerlei Hinsicht wertvoll. Sie bieten beispielweise die Möglichkeit, besonders hoch frequentierte Orte wie Bahnhöfe zu entlasten oder in ländlichen Räumen als Dorfladen die Nahversorgung garantieren. Gleichzeitig sind sie ein ausnahmsloses Beispiel für die fortschreitende Digitalisierung in Deutschland.

Bis jetzt scheinen personallose Mini-Supermärkte eine zukunftsfähige Alternative, bzw. Ergänzung zu etablierten Einkaufsmöglichkeiten zu sein. Trotzdem sehen viele Konsument:innen die innovativen Läden auch kritisch. Gerade das Thema Datenschutz beschäftigt viele von ihnen. Der Check-In mit QR-Code, Kreditkarte oder personalisiertem Code greift auf persönliche Daten zu und speichert sie, um Diebstähle zu vermeiden, was viele Verbraucher verunsichert.

 

Zukunftsfähigkeit

In der Frage, ob voll automatisierte Läden in Zukunft flächendeckend zum Einsatz kommen werden, sind sich Expert:innen noch nicht einig. Trotzdem sind sie der Meinung, dass insbesondere in Nischen autonome Supermärkte zum Einsatz kommen werden. Ihre nahezu uneingeschränkte Zugänglichkeit und ihr modernes Konzept machen sie vor allem bei Jüngeren, oder Menschen, die an Arbeitiszeiten gebunden sind, die sich nur schwer mit den normalen Ladenöffnungszeiten vereinbaren lassen, attraktiv.