23.03.2020

Trends im stationären Handel - allgemeine Entwicklungen

Die Reise des Kunden verändert sich im Zuge der Digitalisierung dramatisch Die fortschreitende Digitalisierung sämtlicher gesellschaftlicher Bereiche macht auch keinen Halt vor dem stationären Handel. Sie übt einen nachhaltigen Einfluss auf die Art wie Handel betrieben wird aus. Im Zuge der Digitalisierung verändert sich das Verhalten der Kunden drastisch, worauf der stationäre Handel effektiv reagieren muss, um auch künftig in einem dem Wandel unterworfenen Umfeld seine Existenz sichern zu können. Der Konsument 4.0 verlangt nach dem Store 4.0 und damit kleine und mittelständische Betriebe in der Region die Anpassung an diesen Wandel erfolgreich vollziehen können, ist es notwendig, Trends im stationären Handel frühzeitig zu erkennen, eine individuelle Strategie zu entwickeln und diese in der Folge zu implementieren.

Weltweite Trends
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Wie wecke ich das Interesse des Konsumenten 4.0?

Zu Beginn der Customer Journey steht für ein handelndes Unternehmen das Streben nach Aufmerksamkeit. Potentielle Kunden müssen inspiriert, ihr Bewusstsein für das Produkt geweckt werden. Wie können sich KMU erfolgreich aufstellen, sodass sie überhaupt weiterhin für den Kunden interessant sind? Zunächst sind bei der Marketingstrategie zusätzlich digitale Wege, wie soziale Medien, mit einzubeziehen. Lediglich Offline-Werbepraktiken reichen künftig nicht mehr aus. Um vor allem auch jüngere Generationen zu erreichen, sind ansprechende, professionelle Internetauftritte und Methoden wie beispielsweise Influencer-Marketing unverzichtbar geworden. Mithilfe digitaler Plattformen, wie Etsy oder eBay, ist es für Hersteller von Waren zudem möglich geworden, in direkten Kontakt mit dem Kunden zu treten und somit Zwischenhändler zu umgehen. Sogenannte „Pop-Up Stores“ oder auch eigene Restaurants und Cafés im Store sorgen für zusätzlichen Kundenkontakt und längere Ladenaufenthalte. Und darüber hinaus ist ein Trend weg von großen Warenlagern, hin zu kleinen, spezialisierten Lagergeschäften erkennbar. All diese Faktoren beeinflussen das Image und den ersten Eindruck von einem Unternehmen stark. Bezüglich des Unternehmensimages ist zudem ein solides Wertemanagement unverzichtbar. Postmaterielle Werte sind aktuell gesellschaftlich auf dem Vormarsch, weshalb sich Transparenz, Offenheit und Authentizität, aber auch Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein auszahlen.

 

Wie hebe ich mich von der Konkurrenz ab?

Wurde das Produkt vom Kunden wahrgenommen, so ist die nächste Aufgabe, dieses so zu gestalten, dass es als die bessere Option im Vergleich zu Konkurrenzprodukten erscheint und in der Folge das Interesse des Kunden daran gestärkt wird. Hier lautet die Devise „Personalisierung statt Massenproduktion und Einheitsware“. Digitale Technologien wie der 3D-Druck erlauben es, die Kunden in den Design-Prozess miteinzubinden und ein individuelles, einzigartiges Produkt zu entwerfen. Nicht nur wird das Produkt damit zu etwas Besonderem, es bindet den Kunden auch noch stärker an das Unternehmen. Diese Individualisierung des stationären Handels erfordert eine ausführliche Sammlung und Analyse der Vorlieben und des Kaufverhaltens der Kunden.

 

Wie wecke ich den Kaufwunsch im Konsument 4.0?

Der Store 4.0 steht nicht mehr nur in Konkurrenz zu anderen stationären Handelsgeschäften, sondern insbesondere auch mit Anbietern im Internet. Kunden schätzen an letzteren in erster Linie die unkomplizierte Verfügbarkeit der Produkte. Der entscheidende Nachteil von Online-Anbietern ist jedoch, dass Kunden das Produkt in der Regel nicht „erleben“ können und hier liegt eine große Chance für den stationären Handel: Der Aufenthalt im Store 4.0 muss zum einmaligen Einkaufserlebnis werden. Das kann durch „Showrooms“ oder „Flagship-Stores“ geschehen, wo Kunden die Produkte testen und anfassen können. Aber auch zusätzliche Angebote und Aktivitäten, wie etwa Verkostungen in Lebensmittelläden, bieten ein Erlebnis für den Kunden und laden ihn ein, länger zu verweilen.

 

Wie überzeuge ich den Konsumenten 4.0 vom Kauf?

Zieht der Kunde nun den Kauf in Betracht, müssen die Verkäufer im Store 4.0 mit Innovation und Kompetenz punkten. Es geht um die Frage welches Umfeld geschaffen werden muss, um Kunden vom Kauf zu überzeugen. Unverzichtbar hierbei ist ein fachlich kompetentes Verkaufspersonal. Wenn die Mitarbeiter sich selbst mit der Marke und den Produkten identifizieren, wenn sie intensiv geschult sind und Experten im Umgang mit den Produkten sind, dann schaffen sie es auch, den Kunden vom Produkt zu überzeugen. Besonders hilfreich für den Beratungs- und Verkaufsprozess ist zudem die große Zahl verfügbarer, technischer Gadgets. Hierzu zählt nicht nur die standardmäßige Einführung von Mobilgeräten, der Cloud und kostenlosem, öffentlichen WLAN. Mithilfe künstlicher Intelligenz (AI) können künstliche Einkaufswelten geschaffen werden.  Virtuelle Assistenten und Chatbots helfen bei der Kaufentscheidung und interaktive 3D-Modelle sorgen für den Wow-Effekt bei der Produktpräsentation. Aufgrund des Neuheitsfaktors, werden diese Erlebnisse im sozialen Umfeld geteilt, wodurch die Kundenbindung genauso wie die Kundenanzahl, steigt. Finden Sie hier weitere Informationen zu möglichen Technologien im stationären Handel.

 

Wie verkaufe ich im Store 4.0?

Ist die Kaufentscheidung gefallen, zählt vor allem die Effizienz beim Bestell- und Bezahlungsvorgang. Wird das Produkt geliefert, so erwarten Kunden immer kürzere Lieferzeiten und zuverlässiges Tracking von Sendungen. Für wiederkehrende Bestellungen eignen sich sogenannte Dash-Buttons, wie sie zum Beispiel Amazon bereits eingeführt hat. Ebenso sind moderne technische Standards in Bezug auf die Zahlmethoden äußerst sinnvoll. Und schließlich ist hierbei noch der Trend der Sharing-Economy zu nennen. Immer mehr Kunden möchten Produkte, die sie nur für einen bestimmten Zeitraum benötigen, mieten anstatt kaufen. Auch hier ist Flexibilität von Seiten des stationären Handels gefragt.

 

Nun heißt es, diese Trends rechtzeitig zu erkennen und das eigene Unternehmen darauf auszurichten. Mit einem gewissen Maß an Flexibilität und Offenheit bezüglich moderner Technologien, sind kleine und mittelständische Unternehmen trotz steigender Konkurrenz aus dem Internet gut gerüstet für die digitale Zukunft.